Amazon will 2% mehr Gebühren für den Versand
Ab Oktober 2023
Jetzt heißt es tief durchatmen für Seller, die Fulfillment by Merchant (FBM) betreiben. Laut Berichten von Bloomberg und CNBC wird Amazon beginnen, eine zusätzliche Gebühr für Verkäufer zu erheben, die nicht den Fulfillment-Service des Unternehmens nutzen. Aus Dokumenten, die die beiden Sender einsehen konnten, geht hervor, dass Amazon eine Gebühr für jedes Produkt erheben wird, das die Händler selbst versenden.
Die Gebühr wird dem zufolge am 1. Oktober in Kraft treten und für Verkäufer gelten, die Mitglieder von Amazons Seller Fulfilled Prime (SFP) Service sind. Im Gegensatz zu Fulfillment by Amazon (FBA) ermöglicht das SFP-Programm Drittanbietern den Verkauf von Prime-Produkten direkt aus ihren eigenen Lagern, ohne dass Amazon den Logistikprozess übernimmt. Das bedeutet, dass die Verkäufer auch die Prime-Standards für die ein- bis zweitägige Lieferung und den Versand am Wochenende einhalten müssen, wie CNBC berichtet.
Gegenüber The Verge äußerte sich Amazon, dass die 2%-Gebühr dafür gedacht sei, die eigenen Kosten zu decken. Aus Angst vor negativen Reaktionen seitens der Community entschied sich Amazon nun doch gegen die Gebühr.
Die 2% Gebühr kommt für Amazon zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da Berichten zufolge die Federal Trade Commission derzeit eine Kartellklage gegen den Giganten vorbereitet. Außerdem kommt sie zu den 8 bis 15 Prozent Provision hinzu, die Amazon bereits für Bestellungen auf der Plattform kassiert. Amazons Marktplatz ist zunehmend in den Fokus der Kartellbehörden auch im Ausland geraten, von denen viele glauben, dass das Unternehmen seine Macht nutzt, um die Händler, die auf seiner Plattform verkaufen, unter Druck zu setzen.
Amazon hat sich gegen die Anschuldigungen der Regulierungsbehörden gewehrt. In einem Blog-Beitrag argumentierte das Unternehmen, dass Verkäufer weiterhin zu seinem weitläufigen Marktplatz strömen, "weil er einen großen Wert darstellt".
Fulfillment by Amazon (FBA) ist ein Service, bei dem sich Amazon um die Lagerung, Verpackung und den Versand von Produkten, den Kundensupport und die Rücksendungen kümmert. Wenn man sich für FBA anmeldet, muss man die Produkte zunächst verpacken und in großen Mengen an eines der Logistikzentren von Amazon versenden. Die Schätzungstools von Amazon wie Kostenrechner, Änderungen der Versandgebühren und Bestandsverwaltung unterstützen Verkäufer bei der Schätzung ihrer Versandgebühren bei Amazon.
Fulfillment by Merchant (FBM) ist eine Alternative zu Amazon FBA, bei der der Verkäufer selbst für die Lagerung, Verpackung und den Versand der Produkte verantwortlich ist. Im Gegensatz zu Amazon FBA profitiert man bei FBM nicht von den günstigen Tarifen und dem Prime-Versand von Amazon. Stattdessen müssen die Waren entweder im eigenen Lager eingelagert, verpackt und verschickt werden oder man kann einen externen Fulfillment-Dienstleister beauftragen. Es ist jedoch wichtig, die Kosten genau zu überprüfen, da diese Dienstleister oft nicht mit Amazon konkurrieren können.
Die zusätzliche Gebühr von 2% wird einem Statement seitens Amazon nicht eingeführt. Händler zahlen demnach je nach Kategorie und Verkaufspreis weiterhin eine Provision von 8 - 15%. Dennoch kann es für Unternehmen, die ihre Produkte auf Amazon verkaufen, sinnvoll sein, über die Nutzung des FBA oder FBM Programms nachzudenken. Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl zwischen FBA und FBM von verschiedenen Faktoren abhängt, wie z.B. der Art der Produkte, der Unternehmensgröße und den individuellen Präferenzen. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile, und es ist ratsam, die individuellen Bedürfnisse und Ziele des Unternehmens zu berücksichtigen, um die richtige Entscheidung zu treffen.